Die Chronobiologie beschäftigt sich als Fachrichtung mit der Frage, wie sich biologische Prozesse im Zeitverlauf verändern.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass der Mensch als biologisches Wesen eine sogenannte innere Uhr hat, die die Stoffwechselprozesse beeinflussen kann.
Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass unser Biorhythmus maßgeblich genetisch begründet ist, aber auch Umwelt- und psychische Faktoren einen wichtigen Einfluss auf ihn haben.
Chronobiologische Prozesse beeinflussen demnach unsere psychische Gesundheit.
Chronotherapie/Lichttherapie
Ein maßgeblicher Rhythmus in unserem Leben ist der Tag-Nacht-Rhythmus. Normalerweise sind wir am Tag aktiv und schlafen in der Nacht.
Das Sonnenlicht rhythmisiert uns als stärkster Zeitgeber auf einen 24-Stunden-Tag.
Dieser kann jedoch bei manchen Menschen deutlich abweichen.
Es ist genetisch verankert, ob wir zu den „Lerchen“ gehören, das heißt den Frühaktiven, die abends früh müde werden, oder zu den „Eulen“, die morgens wenig leistungsfähig und dafür abends aktiv sind. In der Mitte liegen die sogenannten
„Intermediärtypen“. Ein Leben gegen unsere innere Uhr schadet auf Dauer und kann eine psychische Erkrankung bahnen oder aufrecht erhalten.
Das Sonnenlicht hat biologisch viele positive Auswirkungen: Es wirkt positiv auf Stimmung, Wachheit, Schlaf sowie geistiges und körperliches Leistungsvermögen.
Im natürlichen Sonnenlicht sind morgens mehr Blauanteile im Lichtspektrum erhalten, abends mehr Rotanteile.
Die Blauanteile aktivieren, während die Rotanteile im Licht eher beruhigen und den Schlaf vorbereiten.
Die künstliche Beleuchtung von Räumen berücksichtigt normalerweise keine Verschiebung des Frequenzspektrums von blau auf rot im Tagesverlauf.
Hinzu kommt die deutlich geringere Lichtintensität in Räumen, sodass die handelsüblichen künstlichen Beleuchtungen die biologischen Wirkungen des Sonnenlichtes nicht erreichen.
Unser Lichtsystem
Unser spezielles circadianes Lichtsystem SUNLIGHT
ahmt die positiven biologischen Lichtwirkungen nach.
Es führt zu einer positiven Rhythmisierung von biologischen Abläufen im Körper, die auch für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen relevant sind.
So wird z.B. eine saisonale Form von Depression, die in der lichtarmen Jahreszeit auftritt, primär mit Lichttherapie behandelt.
Im Sinne der Aktivierung kann eine Lichttherapie auch bei anderen psychischen Störungen eingesetzt werden.
Die Therapie wird mit Hilfe von Lichttherapielampen mit wirksamem Lichtspektrum, in ausreichender Intensität durchgeführt.
Die positiven Wirkungen konnten inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Darüber hinaus lassen sich Schlafstörungen und verschiedene Formen von Depressionen durch spezielle Kombinationen von Lichttherapie mit Wachtherapie und Schlafphasenvorverlagerung günstig beeinflussen.
Diese Maßnahmen sollten so gesteuert werden, dass sie individuell auf Ihr Krankheitsbild angepasst sind.
So stellen sie einen wesentlichen Zusatznutzen in der Behandlung psychischer Störungen dar.
Dazu werden Tageslichtlampen genutzt, bei denen keine oder nur ein sehr geringer Anteil an UV-A oder UV-B-Strahlen vorhanden ist. Die Wirkungsweise der Lichttherapie ist vielfältig. Gute Behandlungsresultate werden unter anderem auch dadurch erreicht, dass das nachgeahmte Tageslicht eine Zunahme der Synthese beziehungsweise der Neubildung von Vitamin D im Organismus anregt. Dieses Vitamin bedeutsam für die uneingeschränkte Funktion des Abwehrsystems. Außerdem beugt ein ausreichendes Angebot an Vitamin D einzelnen Erkrankungen vor. Die im wohl dosierten Kunstlicht enthaltenen Anteile an UV-Licht töten zudem Krankheitserreger ab. Deshalb heilen offene Wunden schneller ab. Künstliches Licht in den lichtarmen Wintermonaten begünstigt eine Forcierung der Ausschüttung des Serotonins. Serotonin ist ein Neutransmitter, ein Botenstoff, der im Gehirn die Übertragung von Reizen übernimmt. Das heißt, das Serotonin befördert Informationen von einer Gehirnzelle zur anderen. Wenn Serotonin nur in unzureichendem Umfang vorhanden ist, dann kommt es zu einer Hemmung des Denkens, des Fühlens, des Erlebens sowie der Konzentration.
Der Patient oder die Patienten werden bei einer Lichttherapie vor einer Tageslicht- oder einer Vollspektrumlampe positioniert. Das geschieht so, dass in einem Abstand von mindestens einem Meter die Lichtquelle direkt auf die Person scheinen kann.
Für die Lichttherapie wird in etwa eine halbe bis eine Stunde eingeplant. Es gibt aber auch eine Lichttherapie über zwei Stunden, bei der das Licht mit 2.500 Lux dosiert wird. Während der Lichtbehandlung entspannt sich der Patient bei Musik und genießt die Strahlen. Die verwendeten Lichtfrequenzen sind der der Sonne ähnlich. UV-A und UV-B-Strahlung wird herausgefiltert, sodass ein Vollspektrumlicht ohne UV-Strahlung entsteht. Nach einer Behandlungsdauer von zwei Wochen treten bereits positive Effekte ein. Eine Behandlungsanzahl von maximal 10 Sitzungen sollte nicht überschritten werden. Die Lichtbehandlung sollte am besten morgens erfolgen und nach Bedarf über die gesamte Winterzeit hinweg eingehalten werden. Für eine Lichttherapie muss nicht unbedingt eine Praxis aufgesucht werden. Diese Behandlung kann regelmäßig mit einer passenden Leuchte sogar zu Hause vorgenommen werden.
Vor einer intensiven Lichttherapie sollte im Zweifelsfall immer der Augenarzt aufgesucht werden.
Stativ und Wandgerät zur Anwendung der Lichttherapie in Kliniken und Therapiepraxen.
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